„Auch du, mein Sohn?“
Diese Worte legt der römische Schriftsteller Sueton dem sterbenden Cäsar in den Mund. Mit Sohn ist natürlich Brutus gemeint, der spätestens seit Shakespeares Drama als Cäsar Mörder weltbekannt geworden ist. Brutus steckte aber nicht allein hinter dem Attentat. Zwei weitere Männer bildeten den Kopf der Verschwörer und waren sogar noch viel wichtiger als er.
Vom Armenviertel zum Konsulat
Aufgewachsen war Cäsar nicht gerade wie ein Kaiser. Er stammte zwar aus dem angesehenen Geschlecht der Julier, reich war er gemessen am Standard des römischen Adels aber auch nicht. Seine Kindheit verbrachte er in der Subura, ein Stadtviertel im antiken Rom, das damals als Rotlicht- und Armengegend bekannt war. Erst mit Anbruch seines 38 Lebensjahres sollte Cäsar von dort wegziehen.
Eine glorreiche Zukunft in der Politik hatte er trotzdem vor sich. Bis zu seinem 42 Lebensjahr hatte er die römische Ämterlaufbahn, das Cursus honorum, vollständig durchlaufen. Cäsar war nun Konsul und hatte damit das höchste Amt im römischen Staat inne.
Statthalter in Gallien
Nachdem sein Amt als Konsul geendet hatte, brach er als Statthalter nach Gallien auf. Dort verbrachte er die Jahre 58 – 52 v. Chr. äußerst erfolgreich als Feldheer auf seinen Eroberungszügen. Gallien – heute in etwa Frankreich, Belgien, Luxemburg, die Westschweiz und Norditalien – machte Cäsar durch seine Agrarprodukte, Gold und Sklaven zum reichsten Mann in Rom. Seine neue gewönne Macht ermöglichte es ihm obendrein, einen Staat im Staat aufzubauen. Seine Armee, die er äußerst großzügig entlohnte, fühlte sich mittlerweile ihm mehr verpflichtet als dem römischen Reich und das stellten sie unter Beweis.
Cäsars Feldzüge in Gallien
Bürgerkrieg? – Kein Problem!
Im Jahr 49 v. Chr. krachte es endgültig zwischen Rom und Cäsar. Als der Senat verfügte das Cäsar Gallien verlassen und seine Armee zurückgeben solle, wiedersetzte er sich dem Befehl. Dies war nichts anderes als eine Erklärung zum Bürgerkrieg. Er überquerte den sprichwörtlichen Rubikon und traf in Italien auf Pompeius. Dieser sollte Rom verteidigen, erkannte aber schnell seine Unterlegenheit und musste nach Griechenland ausweichen. Pompeius bezahlte schließlich mit seinem Leben und Cäsar siegte auf ganzer Linie.
Diktator, König, Kaiser?
In der Hauptstadt angekommen, festigte Cäsar seine Macht. Zu Beginn des Jahres 44 v. Chr. ließ er sich vom Senat zum „DICTATOR IN PERPETUO“, zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Cäsar war nun nichts anderes als ein König und das bis er sterben würde. In den nächsten Wochen wurde er auch so behandelt. Es kam zu einer Flut neuer Ehrungen. Der Senat rief 50 Feiertage zu für Cäsars aus und er wurde jetzt „Vater des Vaterlandes“ genannt. Außerdem durfte als einziger bei offiziellen Auftritten Purpur, Gold und seinen Lorbeerkranz tragen. Zuvor war das für Triumphzüge vorbehalten.
Aber auch das einfache Volk hatte vermehrt den eindruckt das es sich bei Cäsar bald um einen König handeln würde. Wie jedes Jahr wurde auch im Jahr 44. V. Chr. das „feriae Latinae“ gefeiert. Dabei handelte es sich um ein uralten Fest aller lateinisch sprechenden Völker. Und dabei durfte der Diktator natürlich nicht fehlen. Hoch zu Ross ritt Cäsar in das fest ein und die Bürger drengten sich um ihn. Plötzlich rief einer „Rex!“ ( lat. König). Viele andere stimmten ein und riefen nun ihm Chor: „Rex!“.
Weil immer mehr glaubten Cäsar wurde sich bald tatsächlich zum König aufschwingen und die Republik entgültig begraben, formte sich langsam ein Plan.
Cäsar war der erste, der zu Lebzeiten auf römischen Münzen abgebildet wurde
3 Männer, 1 Attentat
Der Plan, Cäsar zu töten, entstand als Cassius sich eines Tages mit seinem Schwager Brutus traf. Das ist die Version, welche Plutarch überliefert. Bald mit ihm Boot war ein gewisser Decimus. Wer waren also diese 3 Männer?
Cassius war 41 Jahre alt, ein Militär und akzeptiere Cäsar seit jeher nur widerwillig. Wie die meisten war ein strikter Gegner der Monarchie und war von Cäsars verhalten schockiert.
Er hatte aber auch persönliche Gründe: Obwohl Cassius einer der erfolgreichsten Feldheeren Roms war, übertrug im Cäsar für das kommende Jahr kein neues militärisches Kommando. Cassius wurde mit einem Posten abgespeist, den er zuvor bereits inne hatte. Eine echte Enttäuschung!
Brutus war 40 Jahre alt und für den Plan von essentieller Bedeutung. Er kam bei den verschiedensten Menschen sehr gut an und war ein waschechter Stoiker. Angeblich stammte er aus der ältesten Familie Roms, jener die die Könige damals vertrieben hatte. Gleichzeitig presste er seine Provinzen aus und war eiskalt.
Wenn du erfahren willst wie das Attentat auf Julius Cäsar ablief und wie es Rom in eine schwerwiegende Kriese stürzte, dann hör doch in die passende Podcast Folge:
Spannend! Cäsar ist immer sehr interessant finde ich.
Finde ich auch, für mich einfach eine der größten Figuren unserer Geschichte. Vor allem bietet sein Leben immer wieder eine spannende Story 🙂